Tipps für Ein- und Ausreise & Impressionen
Seit einer Woche bin ich auf Zanzibar (so die offizielle Schreibweise) und glücklich, nach 12 Jahren endlich wieder auf dieser tropischen Insel im Indischen Ozean zu sein.
Hierher gezogen hat mich vor allem auch das panafrikanische Musikfestival “Sauti za Busara“ (voices of wisdom). Es findet seit 2004 nur an einem Wochenende im Februar in Stone Town im Alten Fort statt, dieses Mal zwischen dem 11. und 13.2.2022. Dieses Jahr standen die Frauen – Sängerinnen mit ihren Bands aus ganz Afrika – im Vordergrund. Es war ein fantastisches Live-Erlebnis mit starker Frauen-Power und multikulturellem Publikum. Freunde afrikanischer Musik können sie hier nachhören.
Nun bin ich in Kizimkazi im Südwesten der Insel in einem kleinen Resort, wo ich auch schon vor 12 Jahren war. Hier habe ich dieses Mal ein paar spontane Videos gemacht.
Für alle, die Fernweh haben und das afrikanisch-arabische Lebensgefühl kennen lernen möchten (pole pole – langsam langsam, hakuna matata – no problems) vielleicht ein Appetizer, hierher zu kommen. Tipps zur Ausreise aus Deutschland und Einreise nach Zanzibar hört Ihr in den Videos. Bitte um Nachsicht, das ist mein erster Versuch in Sachen „Videos aufnehmen“. Beim ersten Video war der Wind sehr stark. Und bei gleißendem Sonnenlicht in die Kamera zu blicken, muss ich noch lernen. Ahsante sana – Vielen Dank!
Dieser junge Massai mit Irokesenschnitt tanzte neben mir vor der Bühne. Ob es ein echter oder nur ein Fake-Massai war, weiß ich nicht. Auf jeden Fall hat er Spaß gehabt.
Riffwandern bei Ebbe in Kizimkazi
Mein kleiner Bungalow im Karamba-Resort
Tipp 1 für Ein- und Ausreise
Tipp 2 für Ein- und Ausreise
Tipp 3 für Ein- und Ausreise
Die Dhow ist das typische Boot der Insel.
Arbeitsalltag auf Sansibar
Diese Frau bearbeitet die Fäden von Kokosnüssen, so dass sie zu Seilen gedreht werden können.
Auf diesem zusammenklappbaren Schemel sitzen einheimische Frauen und schälen auf einer Seite die Kokosnüsse.
Ebbe und Flut sind stark ausgeprägt.
Nur bei Flut können die Fischer in ihren kleinen Booten aufs Meer fahren.
Webervögel
Eine Kolonie Webervögel brütet in Kizimkazi auf einem Baum, in dem sie lautstark ihre Nester bauen.
Frisch gepresster Zuckerrohrsaft
Der afrikanische Energy-Drink kostete 2.000 TZS, umgerechnet 0,76 Euro, als ich allein dort war.
In Begleitung von zwei Massai, die ich zu dem Zuckerrohr-Drink einlud, waren es nur noch 1.000 TZS 😉
Line Fish of the Day – Catch of the Day
So wird fangfrischer Thunfisch fachmännisch zerlegt.
Badespaß in Kizimkazi
Herzerfrischend, wie die Kids das Wasser genießen. Lebensfreude pur!
Zwei Massai auf Zanzibar
Daniel und sein Freund aus Tanzania verkaufen auf Zanzibar handgemachten Schmuck.
Mali und Bayern
Der Massai mit dem langen Kunstzopf heißt tatsächlich so, wahrscheinlich ist er Fußballfan 😉
Vespa-Schuhe?!
Auf Zanzibar sind meine Outdoor-Sandalen nach vielen Jahren kaputt gegangen. Die beiden Massai tragen etwas Ähnliches. Hergestellt aus alten Reifen von Vespas, sagen sie. Man könnte also fast von italienischer Schuhmode sprechen 😉 Meine Größe war leider ausverkauft.Die Zanzibari und auch die Massai benutzen Daladalas, um von einem zum anderen Ort zu kommen. Hier ein Daladala in Mkunguni, das nach Kizimkazi fährt.
(M)eine kleine Zanzibar-Katze
Kolobus-Affen
Eine Kolobus-Familie in meinem Resort in Kizimkazi: Man erkennt sie an ihrem mehrfarbigen Aussehen, an den langen Schwänzen, die von den Bäumen runter hängen, und an ihren Schreien.
It rained cats and dogs
Tropischer Regen an meinem letzten Tag im Karamba-Resort: Es windete so stark, dass ich mein Frühstück abbrechen und mit dem Kätzchen im Wäschekorb in meinen Bungalow flüchten musste. Kurze Zeit später war der Spuk vorbei und ich konnte mein Kätzchen bei Alawi in Kizimkazi in hoffentlich gute Hände abgeben.
Historisches
Sayyida Salme, die Prinzessin von Zanzibar. Historischer Doku-Film von Tink Diaz von 2007
Im Jahr 1866 verliebt sich Sayyida Salme, die 22-jährige Schwester des Sultans von Oman und Zanzibar, in den jungen Hamburger Kaufmann Heinrich Ruete. Trotz aller kulturellen Unterschiede verlässt sie ihre wohlhabende Familie und zieht mit ihm nach Deutschland. In Hamburg lebt sie als Emily Ruete, erzieht ihre drei Kinder nach dem frühen Tod ihres Mannes unter schwierigen Umständen, schreibt Bücher wie die „Memoiren einer arabischen Prinzessin“ (1886) und unterrichtet als Sprachlehrerin Swahili und Arabisch. Mit einem Tütchen Sand aus Zanzibar liegt sie auf einem Friedhof in Hamburg begraben. Siehe auch das Kapitel „Sayyida Salme, eine Prinzessin zwischen zwei Welten“ in meinem Printartikel „Pole pole, mzungu!“ in dem österreichischen Magazin „Tirolerin“.
Über Salmes Leben, eine märchenhaft-traurige Liebesgeschichte, die auch in das Intrigenspiel um deutsche Kolonialinteressen in Ostafrika verwickelt ist, gibt es einen sehenswerten Doku-Film auf Youtube: „Die Prinzessin von Sansibar“. In Stone Town kann man das „Princess Salme Museum“ besichtigen und an einer Führung teilnehmen.
https://programm.ard.de/TV/arte/die-prinzessin-von-sansibar/eid_287246122962924
Oskar Baumann: Auf den Spuren eines Afrikaforschers. Ö1-Hörfunk-Sendung vom 13.3.2022
https://oe1.orf.at/player/20220313/671959
„Da, wo es Perlen gibt“ von Karin Ivancsics, Manuskript 2022
Es liest: Silvia Meisterle. Gestaltung: Kerstin Schütze. Redaktion: Edith-Ulla Gasser.
Oskar Baumann war ein österreichischer Geograph und Afrikaforscher, nach ihm wurde die „Baumannstrasse“ im 3. Wiener Gemeindebezirk benannt. Baumann starb schon sehr jung in Wien im Jahr 1899, nachdem er zahllose afrikanische Länder kartiert und erschlossen hatte.
Auch die aus dem Burgenland stammende Autorin Karin Ivancsics ist eine Reisende, wenn auch aus anderen Motiven. Im Wiener „Weltmuseum“ hatte Ivancsics ein Foto entdeckt, das Oskar Baumann zeigt. Auf der ostafrikanischen Insel Sansibar folgte sie schließlich seinen Spuren. Behutsam erzählt der Text von Karin Ivanccics von den zahllosen Widersprüchlichkeiten in der Kolonisationsgeschichte des Kontinents.
Jambo, liebe Jutta, und asante sana für deinen tollen Bericht!
Im August 1990 war ich mit zwei Freundinnen auch auf Zanzibar – wunderschön!
Längst nicht so edel untergebracht wie du, sondern in einem einfachen Bungalow an der Südostküste am schneeweißen Palmenstrand haben wir gewohnt, und mit Blick auf das Ringatoll am Horizont. Mit 5 US-Dollar am Tag pro Person inkl. etwas Verpflegung: geschenkt! Die Leute alle freundlich, vor allem die Kinder waren sehr interessiert an uns europäischen Touristen, und die Buben haben uns einiges an Suahili beigebracht. Unter den Palmen haben die Einheimischen recht einfach gelebt, haben aber köstliche Dinge auf ihren kleinen Öfen (direkt auf dem Waldboden) gekocht. Täglich frischen Fisch, Reis, Kokos und Papaya vom Baum. Das Essen überhaupt und das feine Gebäck, diese traumhaften Gewürze! Diese Farben, dieser Sternenhimmel. So wird es ja jetzt noch sein. Die Moslems beten in Richtung Norden, das war für uns ungewohnt!
Stonetown fanden wir auch faszinierend. Aus der Zeit im 19. Jahrhundert, in der Zanzibar noch unter der deutschen Schutzmacht stand, gab es (zumindest vor diesen 32 Jahren) noch deutsche Aufschriften an manchen Gebäuden.
Vom Klima her ist der August zwar gut, warm und trocken, mückenfrei, aber ab Spätnachmittag war manchmal der Wind recht kühl und wir haben uns dann in den geschützten Innenhof zurückgezogen. Du hast dir vermutlich die beste Jahreszeit ausgesucht.
Alles Liebe,
Traudl
Liebe Traudl, ja, Deine Erfahrungen von 1990 klingen fast so, als seien sie von heute. Viel hat sich nicht verändert, nur etwas touristischer geht es jetzt wohl zu. Vielleicht können wir da nochmal zusammen hin fahren? Eine Freundin aus Essen, die den Beitrag gelesen/gehört hat, wird das im November/Dezember tun. Sie hat schon jetzt eine Reise nach Zanzibar gebucht. Inshallah! 🙂
Liebe Jutta,
einen ganz herzlichen Dank für Deinen tollen Reisebericht. Es muss fantastisch sein, auf einer tropischen Insel zu weilen. Du hast Das Alles so großartig beschrieben, so dass ich Deine Reise in Gedanken nachverfolgen konnte. Ich wünsche Dir weiterhin Glück und Gesundheit, damit Du weiterhin in aller Welt Bilder schießen und uns Daheimgebliebenen die Nase lang machen kannst.
Ich grüße Dich, Monika
P.S.
Reisen isch moi schänschdie Zeit,
denn reise macht g`sund ehr Leit.
Drum reise isch gärn in ferne Lande.
Es grüßt Jutta : „ Eier Reisedande, „
Liebe Monika,
dass Du mit Deinen 90 Jahren so regen Anteil an meinen Erlebnissen nimmst, hat mich ganz besonders gefreut. Danke auch für Deinen Reim, Du Pfälzische Poetin und Autorin! Ich schicke Dir herzliche Grüße in die Pfalz nach Speyer am Rhein.
Über Monika Löffler hier zwei Videos:
https://www.rnf.de/mediathek/video/5zehn-kriegskind-eine-zeitzeugin-erzaehlt/
https://www.rnf.de/mediathek/video/vorderpfalz-kriegskind-eine-zeitzeugin-erzaehlt/
Eine nette „Bar“ , die Du Dir da ausgesucht hast. Da wuerde ich mich wahrscheinlich auch wohlfuehlen …….
Hallo Jutta,
ganz toll, was du da berichtest! Ich bewundere dich für deine Kraft, immer Neues anzugehen. Ich wäre gerne genauso, werde aber vom Alltag immer ge-, besser verschluckt. Deshalb würde es mich sehr interessieren, wie du das alles finanzierst. Ich kann mir trotz einer 40 Std.-Woche leider höchstens eine Reise (ca. 1000 €) pro Jahr leisten.
LG, Petra
Ich weiß jetzt nur nicht, welche Petra Du bist. Schreib mir doch bitte mal per Mail…
Wunderschön ☀️ dort, tolle Impressionen & realistische Eindrücke vom Leben dort?!
Mutig von dir, zur Zeit, so weit zu reisen.
Komme gesund und glücklich zurück ins good old Germany.
Licht & Schatten gibt es ja überall
Die nächste Reise – Sehnsucht folgend – kommt bestimmt…:))
Toll liebe Jutta – ich beneide Dich (auch um die Sonne und den Strand)
Hallo Jutta,
ja, das sieht toll aus dort. Dir noch eine schöne Zeit.
Gruß,
RS